Wer auf mehreren Plattformen postet, Beiträge vorausschauend koordiniert und im Team arbeitet, kommt ohne einen intelligenten Social-Media-Planner kaum noch aus. Doch damit so ein Tool nicht nur ein weiteres Dashboard ist, sondern wirklich Arbeit abnimmt, muss es mehr leisten als bloß „Post um 9 Uhr veröffentlichen“. Es geht um Übersicht, Automatisierung, Anpassungsfähigkeit – und darum, Prozesse im Team reibungslos abzubilden.
Doch woran können Sie einen guten Social-Media-Planner erkennen? Und was unterscheidet ein durchschnittliches Tool von einem wirklich hilfreichen Begleiter in Ihrem Social-Media-Alltag?
In diesem Artikel zeigen wir, worauf es bei einem leistungsstarken Planungstool wirklich ankommt – und vergleichen drei der meistgenutzten Lösungen am Markt: Agorapulse, Hootsuite und Sprout Social. Sie erfahren, welche Funktionen in der Praxis den Unterschied machen, wo die jeweiligen Stärken und Schwächen liegen und für welche Anforderungen welches Tool besonders gut geeignet ist.
Was ein guter Social-Media-Planner heute können muss
Bevor wir drei führende Tools im Detail unter die Lupe nehmen, klären wir eine grundlegende Frage:
Welche Funktionen muss ein Social-Media-Planner haben, um in der Praxis wirklich zu helfen, und woran erkennt man den Unterschied zwischen „ganz okay“ und „richtig gut“?
1. Übersicht statt Chaos – ein zentraler, visueller Redaktionskalender
Ein klar strukturierter Kalender ist das Herzstück jeder Content-Planung. Idealerweise sehen Sie auf einen Blick:
- welche Beiträge wann und wo erscheinen,
- welche noch in Freigabe sind,
- und wo Lücken im Plan existieren.
Die besten Tools ermöglichen Drag-and-Drop, verschiedene Ansichten (Tag, Woche, Kampagne) und sogar geteilte Kalenderansichten für die Koordination mit Kund:innen oder Teammitgliedern.
2. Flexibilität bei der Planung – von Einzelpost bis Evergreen-Recycling
Ein gutes Tool muss sich Ihrem Rhythmus anpassen – nicht umgekehrt. Das bedeutet:
- einzelne Beiträge exakt terminieren,
- wiederkehrende Inhalte über Warteschlangen oder feste Slots einplanen,
- Beiträge mehrfach einsetzen (z. B. monatlich, mit kleinen Variationen),
- und bei Bedarf auch gleich dutzende Inhalte via Sammel-Upload hochladen.
Ein weiteres Plus: eine Funktion, um direkt auch den ersten Kommentar vorzuplanen – besonders praktisch für Plattformen wie Instagram, um Hashtags, Zusatzinfos oder CTAs automatisch in den Kommentarbereich zu platzieren.
3. Plattformspezifische Anpassung – ohne Doppelearbeit
Ein echter Social-Media-Planner erkennt, dass Crossposting nicht gleich Copy-and-paste ist. Idealerweise:
- erstellen Sie einen Beitrag für mehrere Kanäle,
- passen Bildformate, Hashtags oder Formulierungen pro Netzwerk individuell an,
- und sehen schon vorab in der Vorschau, wie der Post in der jeweiligen Plattform wirkt.
Das spart Zeit und stellt trotzdem sicher, dass Ihre Inhalte perfekt an Format, Sprache und Userverhalten der jeweiligen Plattform angepasst sind.
4. Optimierung durch Daten – posten, wenn es sich wirklich lohnt
Wann Ihre Zielgruppe am aktivsten ist, wissen Tools besser als Ihr Bauchgefühl. Gute Social-Media-Planner werten das Engagement vergangener Beiträge aus und schlagen automatisch die besten Zeitfenster für neue Inhalte vor – pro Kanal, tagesaktuell, datengestützt.
Ideal, wenn Sie z. B. zwischen mehreren Uhrzeiten wählen können oder direkt sehen, welcher Slot wahrscheinlich am meisten Interaktionen generiert.
5. Kollaboration im Team – Inhalte gemeinsam erstellen, prüfen, freigeben
Egal ob Sie zu zweit oder im Agenturteam arbeiten: Planung braucht Struktur. Ein solides Tool bietet:
- klare Rollen und Rechte (Texter:in, Redakteur:in, Freigeber:in etc.),
- interne Kommentare direkt am Beitrag,
- einfache Freigabeprozesse ohne E-Mail-Pingpong.
Ein mehrstufiger Freigabe-Workflow ist nicht immer notwendig – aber die Möglichkeit zur zentralen Freigabe von geplanten Social-Media-Beiträgen spart in fast jedem Setup Zeit und Nerven.
Die besten Social-Media-Planner im Detail – Möglichkeiten, Vorteile und Einschränkungen
Jedes Tool hat seine Stärken – und seine Eigenheiten. Im Folgenden stellen wir drei etablierte Social-Media-Planner im Detail vor: Agorapulse, Hootsuite und Sprout Social. Wir zeigen nicht nur, wie sie im Bereich Planung und Veröffentlichung abschneiden, worin sich ihre Funktionen unterscheiden, sondern auch für welche Anforderungen und Arbeitsweisen sie besonders gut geeignet sind.
Agorapulse – die praxisorientierte Lösung für strukturierte Social-Media-Teams
Agorapulse wurde speziell für Teams entwickelt, die ihre Social-Media-Arbeit effizient organisieren und zentral steuern möchten. Im Vergleich zu vielen anderen Tools überzeugt es mit einer besonders klaren Benutzeroberfläche, starken Teamfunktionen und einem hohen Maß an Individualisierung für jeden Kanal.
Die Stärken liegen eindeutig in der Planung, Freigabe und kanalübergreifenden Anpassung von Inhalten – kombiniert mit einem intuitiven Workflow, der im Alltag wirklich Zeit spart.

Preispläne von Agorapulse bei jährlicher Abrechnung
Eine mögliche Einschränkung zeigt sich erst bei sehr großen Organisationen: Komplexe, verschachtelte Rollen- und Rechtehierarchien wie in einigen Enterprise-Lösungen (z. B. über mehrere Marken, Länder oder Abteilungen hinweg) lassen sich nur eingeschränkt abbilden. Für die meisten mittelgroßen Teams ist das jedoch kein Nachteil – im Gegenteil: Weniger Komplexität sorgt oft für schnellere Abläufe.
Beiträge planen im Beitragskalender: übersichtlich, flexibel, teamfähig
Der Beitragskalender ist das Herzstück der Planungsansicht in Agorapulse – und genau das, was vielen anderen Tools fehlt: eine klare, visuelle Übersicht über alle geplanten, freigegebenen und veröffentlichten Beiträge – kanalübergreifend und filterbar.
Sie sehen auf einen Blick:
- was für die nächsten Tage oder Wochen geplant ist,
- ob Inhalte bereits freigegeben wurden oder noch in Bearbeitung sind,
- und auf welchen Plattformen noch Lücken bestehen.
Besonders praktisch:
- Drag-and-Drop: Verschieben Sie Beiträge ganz einfach, wenn sich Timings ändern.
- Filterfunktionen: Blenden Sie z. B. nur LinkedIn-Beiträge oder Posts mit dem Label „Kampagne X“ ein.
- Freigabeübersicht: Beiträge, die auf Freigabe warten, sind deutlich gekennzeichnet – inklusive Kommentarhistorie.
Zudem lässt sich der Beitragskalender mit externen Beteiligten teilen (“Externe Kalender”), etwa Kund:innen oder Vorgesetzten – ohne dass diese Zugriff auf das restliche Dashboard benötigen.
Beiträge erstellen & plattformgerecht anpassen – alles im Beitragsplaner
Der integrierte Beitragsplaner in Agorapulse ist nicht nur ein Textfeld mit Bild-Upload. Er wurde speziell für die Anforderungen von Multichannel-Teams entwickelt. Sie erstellen einen Beitrag einmal und können ihn dann im nächsten Schritt individuell an jede Plattform anpassen.
Funktionen, die im Alltag den Unterschied machen:
- Live-Vorschau für jede Plattform: So sehen Sie bereits beim Erstellen, wie der Post z. B. auf LinkedIn oder Instagram wirkt.
- Individuelle Anpassung pro Kanal: Ändern Sie Text, Emojis, Hashtags oder Bildausschnitt – ohne den Beitrag duplizieren zu müssen.
- Erster Kommentar planen: Besonders auf Instagram beliebt, um Hashtags oder Zusatzinfos dezent im ersten Kommentar zu platzieren.
- Mehrere Profile gleichzeitig bedienen: Ideal für Marken mit mehreren Standort-Seiten oder Zielgruppen-Accounts.
- Zentrale Medienbibliothek (Media Center): Speichern, organisieren und wiederverwenden Sie Bilder, Videos und GIFs zentral – ideal für Marken-Assets, Templates oder Kampagnen-Visuals.
So entsteht kein Copy-Paste-Crossposting, sondern echter, passgenauer Content pro Kanal – mit deutlich weniger Aufwand.
Wiederverwendbare Inhalte effizient managen – mit Warteschlangen und Sammel-Vorplanen
Nicht jeder Beitrag muss neu erstellt werden. Gerade bei Evergreen-Content, regelmäßig wiederkehrenden Tipps oder saisonalen Aktionen lohnt es sich, auf Wiederverwendung und Automatisierung zu setzen. Agorapulse bietet dafür zwei besonders zeitsparende Funktionen: Warteschlangen und Sammel-Vorplanen.
Mit Warteschlangen definieren Sie feste Veröffentlichungsfenster – etwa „Montags um 9 Uhr auf LinkedIn“ oder „Freitags 18 Uhr auf Instagram“. Inhalte, die Sie dieser Warteschlange zuweisen, werden automatisch zur passenden Zeit veröffentlicht.
Was das konkret ermöglicht:
- Evergreen-Inhalte bleiben langfristig sichtbar, ohne manuell neu geplant werden zu müssen.
- Wiederkehrende Inhalte (z. B. Angebots-Reminder) lassen sich effizient automatisieren.
- Kampagnen und Themenreihen lassen sich im Voraus strukturieren – mit voller Kontrolle über Taktung und Ausspielung.
- Sie können beliebig viele Warteschlangen für verschiedene Plattformen oder Content-Typen erstellen und diese bei Bedarf pausieren oder priorisieren.
Sammel-Vorplanen per CSV – ideal für große Kampagnen oder Redaktionspläne
Wenn Sie eine Vielzahl von Beiträgen im Voraus planen möchten – etwa für ein Event, ein neues Produkt oder eine Quartalskampagne –, ist der CSV-Import eine enorme Arbeitserleichterung. Sie laden alle geplanten Beiträge inklusive Text, Datum, Uhrzeit und optionaler Bild-URLs gesammelt hoch, Agorapulse übernimmt die restliche Planung.
Ihre Vorteile:
- Spart Zeit bei großen Content-Mengen
- Ideal für Teams mit festen Redaktionsplänen
- Fehlerhafte Zeilen werden direkt erkannt und können gezielt bearbeitet werden
Empfohlene Veröffentlichungszeiten: datenbasiert mehr Menschen erreichen
Wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Beitrag zu veröffentlichen? Früher war das oft Bauchgefühl oder Erfahrung – heute liefert Agorapulse dafür klare Daten. Das Tool analysiert die Performance Ihrer bisherigen Beiträge pro Plattform und zeigt Ihnen direkt im Beitragskalender an, wann Ihre Inhalte am wahrscheinlichsten am meisten Reichweite und Interaktion erzielen.
Wie das konkret aussieht: Beim Planen eines Beitrags wird Ihnen automatisch ein empfohlener Veröffentlichungszeitpunkt vorgeschlagen. Grundlage sind Engagement-Daten Ihrer eigenen Community – keine allgemeinen Richtwerte.
Die empfohlenen Zeiten können dabei je nach Plattform, Wochentag und Uhrzeit variieren – das Tool berücksichtigt das automatisch. Sie entscheiden dann, ob Sie den Vorschlag übernehmen oder manuell anpassen möchten. In jedem Fall helfen diese Empfehlungen dabei, Inhalte effektiver zu platzieren und mehr aus jedem Beitrag herauszuholen.
Hootsuite – der Allrounder mit langer Markterfahrung
Hootsuite gehört zu den bekanntesten Social-Media-Tools weltweit und ist seit Jahren eine feste Größe im Markt. Die Plattform richtet sich vor allem an Unternehmen, Agenturen und öffentliche Institutionen, die viele Kanäle gleichzeitig bespielen und dabei auf ein breites Funktionsspektrum zurückgreifen möchten – von Planung und Publishing über Interaktion bis hin zu Monitoring und Reporting.

Preispläne von Hootsuite bei jährlicher Abrechnung
Besonders stark ist Hootsuite in der Plattformabdeckung und beim Social Listening, wo sich auch zahlreiche Integrationen mit externen Tools nutzen lassen. In der redaktionellen Planung punktet Hootsuite mit solider Funktionalität – allerdings wirkt die Oberfläche vergleichsweise technisch und verschachtelt.
Vor allem bei der Übersichtlichkeit, der kanalgenauen Anpassung und der Automatisierung von Evergreen-Content zeigen sich im Detail einige Schwächen, die das Tool für manche Use Cases etwas umständlicher machen.
Beiträge planen im Planner: vielseitig, aber weniger klar strukturiert
Der Hootsuite Planner ist das zentrale Element zur zeitlichen Organisation von Inhalten und grundsätzlich solide aufgestellt. Beiträge lassen sich auf verschiedenen Plattformen vorausplanen, verschieben und visuell im Kalender betrachten. Anders als bei Agorapulse fällt allerdings auf: Die Ansicht ist funktional, aber deutlich technischer und weniger intuitiv.
Sie arbeiten mit einer filterbasierten Kalenderstruktur, die eine kanalweise Ansicht ermöglicht – allerdings nicht als echte Spaltenansicht, sondern über auswählbare Filter. Bei vielen aktiven Kanälen kann diese Darstellung schnell unübersichtlich werden.
Was mit Hootsuite möglich ist:
- Drag-and-Drop-Verschiebung von geplanten Beiträgen
- Farbige Kodierungen nach Plattformen oder Status
- Filteroptionen für bestimmte Kanäle oder Zeiträume
- Spaltenansicht für die parallele Darstellung mehrerer Streams
Doch gerade beim Thema Teamarbeit und Freigaben zeigt sich ein Unterschied zu Agorapulse: Während Agorapulse den Freigabeprozess direkt im Kalender kennzeichnet – inklusive Kommentarfunktion und Statusanzeige („in Bearbeitung“, „wartet auf Freigabe“, „geplant“) – fehlen in Hootsuite vergleichbare visuelle Marker. Der Kalender zeigt zwar geplante Inhalte, gibt jedoch wenig Einblick in den inhaltlichen Status oder Abstimmungsverläufe.
Auch externe Beteiligte wie Kund:innen oder Stakeholder lassen sich nicht so einfach einbinden: Agorapulse ermöglicht das Teilen einer reinen Kalenderansicht, ohne Dashboard-Zugriff – Hootsuite bietet dafür keine native Funktion.
Kurz gesagt: Der Hootsuite-Kalender bietet alle wichtigen Funktionen – aber er fordert mehr technisches Verständnis und Teamkoordination im Hintergrund.
Beiträge erstellen & individuell anpassen – mit dem Composer von Hootsuite
Der Hootsuite Composer ermöglicht das Erstellen, Planen und Vorschauen von Beiträgen für alle gängigen Plattformen – darunter Facebook, Instagram, LinkedIn, TikTok, X, YouTube und Pinterest. Auch Karussells und Reels werden unterstützt. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich, aber klar auf Produktivität ausgelegt – wer viel plant, kommt hier grundsätzlich schnell voran.
Was positiv auffällt:
- Multichannel-Erstellung: Ein Beitrag kann parallel für mehrere Netzwerke vorbereitet werden.
- Individuelle Anpassung pro Plattform: Text, Bilder, Hashtags und Formate lassen sich pro Netzwerk variieren – eine wichtige Funktion, die auch Agorapulse bietet.
- Live-Vorschau: Zeigt direkt beim Erstellen, wie der Beitrag auf der jeweiligen Plattform dargestellt wird.
- Erster Kommentar vorplanen: Für Instagram können First Comments direkt mitgeplant werden – ideal für Hashtags oder zusätzliche Infos.
- Zugriff auf die Media Library: Bestehende Inhalte (Bilder, Videos, Gifs) lassen sich aus einer zentralen Bibliothek wiederverwenden.
Allerdings wirkt der Composer bei genauerem Hinsehen etwas funktional fragmentiert: Anders als bei Agorapulse, wo Anpassung, Vorschau und Kommentarplanung nahtlos in einem Ablauf stattfinden, öffnet Hootsuite teilweise neue Fenster oder erfordert zusätzliche Klicks – insbesondere beim Multichannel-Setup. Die Userführung ist zwar professionell, aber weniger flüssig.
Content wiederverwenden & automatisieren – mit Einschränkungen
Hootsuite bietet grundsätzlich einige Möglichkeiten, Inhalte mehrfach zu verwenden. Doch im direkten Vergleich mit den Warteschlangen-Funktionen von Agorapulse zeigt sich schnell: Hier fehlt es an echter Automatisierung und konzeptioneller Tiefe.
Was geht mit Hootsuite:
- Manuelles Re-Scheduling: Bereits veröffentlichte Beiträge lassen sich duplizieren und zu einem neuen Zeitpunkt erneut planen.
- „Recommended Times“ im Planner: Basierend auf Performance-Daten schlägt Hootsuite für neue Beiträge optimale Veröffentlichungszeitpunkte vor.
- Kampagnenstruktur mit Tags: Über die Nutzung von Tags lassen sich Inhalte thematisch gruppieren – z. B. für saisonale Kampagnen oder Evergreen-Themen.
- Import größerer Content-Mengen per CSV – aber mehr als Datenimport, weniger als Planungsworkflow. Es fehlen die Automatisierungen und die Flexibilität, die Agorapulse beim Bulk Scheduling bietet.
Was fehlt:
- Keine echte Warteschlangenlogik mit festen Slots: Es gibt keine nativen „Queue Groups“ mit festgelegten Zeitfenstern pro Wochentag oder Plattform – wie sie Agorapulse bietet.
- Kein automatisiertes Recycling: Inhalte werden nicht automatisch neu ausgespielt, es sei denn, der User plant sie manuell erneut ein.
- Keine Shuffle-Funktion: Beiträge können nicht automatisch zufällig innerhalb einer Warteschlange verteilt werden.
Die Folge: Wer viele wiederkehrende Inhalte hat – z. B. Tipps, Angebote oder Events –, muss mit Hootsuite manuell nacharbeiten. Agorapulse erlaubt dagegen ein gezieltes, intelligentes Wiederverwenden mit minimalem Aufwand.
Kurz gesagt: Hootsuite lässt Wiederverwendung zu, aber ohne echte Automatisierung. Für kleine Teams mit überschaubarem Redaktionsplan kann das reichen. Wer jedoch auf Effizienz und Struktur bei Evergreen-Content setzt, stößt hier schnell an Grenzen.
Wenn Sie mehr über mögliche Alternativen von Hootsuite erfahren möchten, wird Ihnen dieser Artikel weiterhelfen: Hootsuite-Alternativen und Kosten: Welches Tool ist das beste?
Veröffentlichungszeitpunkte optimieren – mit Empfehlungen und Analytics
Die beste Zeit zum Posten? Hootsuite liefert hierzu zwar keine eigene KI-Vorhersage wie Sprout Social, aber immerhin datenbasierte Vorschläge direkt im Social-Media-Planner. Sobald Sie einen Beitrag erstellen, schlägt das Tool automatisch einen optimalen Veröffentlichungszeitpunkt vor – auf Basis von früherer Performance auf dem jeweiligen Kanal.
Was Hootsuite bietet:
- Empfohlene Zeitfenster für mehr Engagement basierend auf historischen Daten.
- Plattformdifferenzierte Empfehlungen: Vorschläge variieren je nach Netzwerk, Uhrzeit und Wochentag.
- Direkte Anzeige beim Planen: Im Composer oder Planner wird der empfohlene Slot deutlich hervorgehoben.
- Analytics-Anbindung: Sie können nachvollziehen, wie gut Beiträge zu verschiedenen Zeiten performt haben
Was fehlt im Vergleich zu Agorapulse:
- Keine Integration in Warteschlangen: Bei Agorapulse lassen sich empfohlene Zeitfenster auch mit festen Slots kombinieren – bei Hootsuite muss das manuell erfolgen.
- Keine intelligente Verteilung auf Kanäle: Hootsuite erkennt nicht automatisch, wie oft Sie auf welchem Netzwerk posten – eine ausgewogene Planung über mehrere Plattformen hinweg müssen Sie selbst managen.
- Generische statt individuelle Zeitvorschläge: Die empfohlenen Posting-Zeiten basieren auf allgemeinen Branchenwerten – nicht auf dem Verhalten Ihrer eigenen Community.
Fazit: Wer solide Empfehlungen möchte, bekommt sie bei Hootsuite. Wer daraus aber eine intelligente Planungsstrategie mit Warteschlangen-Logik, Pausen, Shuffle oder automatischem Slot-Filling machen will, ist bei Agorapulse besser aufgehoben.
Sprout Social – das strategische Tool für datengetriebenes Social-Media-Management
Sprout Social richtet sich vor allem an größere Unternehmen und Agenturen mit hohem Anspruch an Struktur und Analyse. Das Tool bietet einen durchdachten Workflow für Planung und Freigabe – eingebettet in ein umfassendes Ökosystem mit CRM-Ansätzen, tiefgreifender Analytics und Kollaboration-Features.

Preispläne von Sprout Social bei jährlicher Abrechnung
Im Vergleich zu Agorapulse oder Hootsuite wirkt Sprout oft etwas komplexer, aber auch analytisch stärker – ideal für Teams, die datenbasiert arbeiten und klare Prozesse brauchen.
Beiträge planen im Kalender: professionell, datenstark – aber mit Einstiegshürden
Der Publishing-Kalender von Sprout Social gehört ebenfalls zu den leistungsfähigeren auf dem Markt. Geplante, veröffentlichte oder in Bearbeitung befindliche Beiträge lassen sich kanalübergreifend anzeigen, verschieben und filtern. Auch Kampagnen lassen sich visuell gruppieren – etwa für saisonale Aktionen oder Produktlaunches.
Was positiv auffällt:
- Der Kalender ist übersichtlich gestaltet und eignet sich auch für große Redaktionspläne.
- Beiträge lassen sich per Drag-and-Drop neu terminieren, nach Plattform, Status oder Label filtern und in thematische Kampagnen einordnen.
- Sprout zeigt Ihnen außerdem auf Wunsch alle geplanten Inhalte eines bestimmten Teams, Autors oder Themas.
Allerdings: Viele dieser Funktionen stehen erst ab der mittleren Tarifstufe „Professional“ (ab $299 pro Monat bei jährlicher Abrechnung) zur Verfügung. Wer mit einem kleineren Team oder Budget arbeitet, muss auf viele zentrale Workflow-Features verzichten.
Beiträge erstellen & anpassen: durchdacht, aber nicht ganz flexibel
Der Composer von Sprout Social bietet eine klare, strukturierte Oberfläche, die vor allem auf Effizienz ausgelegt ist. Sie können einen Beitrag kanalübergreifend erstellen, Bilder oder Videos hochladen und eine Vorschau für die einzelnen Plattformen sehen.
Besonders praktisch: Für Instagram lässt sich der erste Kommentar direkt mitplanen, z. B. für Hashtags oder Zusatzinfos, die nicht im Haupttext erscheinen sollen. Das ist gerade im Instagram-Marketing ein wertvolles Detail.
Was jedoch fehlt, ist die echte Plattformindividualisierung: Während Sie bei Agorapulse und Hootsuite Texte, Emojis oder Bildausschnitte gezielt pro Kanal anpassen können, müssen Sie bei Sprout den Beitrag meist komplett duplizieren und manuell abändern, wenn er z. B. auf LinkedIn anders klingen soll als auf Facebook.
Auch visuelle Unterschiede in den Previews sind eingeschränkt. Das erschwert es, feinere stilistische Anpassungen vorzunehmen oder kanaltypische Formate intuitiv zu berücksichtigen.
Für Teams mit klar definierten, wiederkehrenden Content-Formaten ist das kein Problem – für differenziertes kanalbasiertes Storytelling kann es jedoch ein Nachteil sein.
Inhalte wiederverwenden: solide, aber ohne echte Warteschlangenlogik
Sprout Social bietet verschiedene Möglichkeiten, Inhalte erneut zu verwenden – zum Beispiel über Duplizieren, mehrfaches Planen oder das Erstellen von Drafts, die später manuell wieder eingeplant werden können. Für einzelne Posts können Sie außerdem festlegen, ob sie mehrmals veröffentlicht werden sollen – allerdings ist das eher eine manuelle Lösung als ein vollautomatisierter Evergreen-Mechanismus.
Was Sprout fehlt, ist eine dedizierte Warteschlangen-Funktion wie bei Agorapulse: Es gibt keine fixen Zeitfenster wie „jeden Dienstag 11:00 Uhr auf LinkedIn“, denen Sie Beiträge zuweisen können. Auch das automatische Ausspielen nach definierter Reihenfolge oder per Zufall („Shuffle“) ist nicht vorgesehen.
Stattdessen arbeitet Sprout mit einem klassischen Kalender- und Freigabe-Workflow, der auf manuelle Planung oder teambasierte Freigabeprozesse ausgelegt ist. Für viele größere Unternehmen mit klar getakteten Redaktionsplänen ist das ausreichend – wer jedoch Evergreen-Content automatisiert spielen oder spontane Zeitfenster flexibel füllen möchte, stößt schneller an Grenzen.
Veröffentlichungszeiten: KI-gestützt, aber wenig transparent
Sprout Social bietet eine automatische Zeitvorschlagsfunktion namens „Optimal Send Times“, die anhand vergangener Performance-Daten errechnet, wann ein Beitrag voraussichtlich die höchste Reichweite und das meiste Engagement erzielt. Diese Vorschläge werden direkt im Beitragsplaner angezeigt und lassen sich mit einem Klick übernehmen.
Die Analyse basiert auf:
- Plattform,
- Tageszeit,
- Engagement-Muster Ihrer Zielgruppe,
- und Ihrem individuellen Postingverhalten.
Im Gegensatz zu Agorapulse, wo die empfohlenen Zeiten im Kalender visualisiert und auch für die Planung mehrerer Beiträge genutzt werden können, sind die Vorschläge bei Sprout eher punktuell: Sie erscheinen nur, wenn Sie aktiv einen Beitrag erstellen – nicht als dauerhafte Übersicht im Kalender. Eine plattformübergreifende Lückenanalyse (z. B. „Montag fehlt noch ein Beitrag auf Instagram“) gibt es derzeit nicht.
Auch lassen sich keine eigenen Zeitfenster festlegen, die Sprout priorisiert bespielen soll – wie bei den Warteschlangen von Agorapulse. Der Fokus liegt hier ganz klar auf datenbasierter Einzelplanung, nicht auf taktischer Automatisierung.
Wiederverwendbare Inhalte & Bulk Scheduling: solide, aber ohne Warteschlangen-System
Sprout Social unterstützt das effiziente Vorplanen von Inhalten – allerdings ohne dediziertes Warteschlangen-System wie bei Agorapulse. Statt fester Warteschlangen mit definierten Zeitfenstern setzt Sprout auf klassische Redaktionsplanung:
- Bulk Scheduling per CSV ist möglich – inklusive Text, Datum und Uhrzeit.
- Beiträge lassen sich duplizieren, bearbeiten und manuell neu terminieren.
- Wiederkehrende Inhalte müssen jedoch manuell geplant oder dupliziert werden – eine automatisierte Funktion gibt es nicht.
Was fehlt:
- Kein Pendant zu den Queue-Gruppen von Agorapulse, in denen Evergreen-Content automatisch neu ausgespielt wird.
- Keine Option zum Zufallsprinzip (Shuffle) innerhalb einer Warteschlange.
Für Marken mit hohem Automatisierungsbedarf oder langfristigen Evergreen-Kampagnen kann das schnell zum Limit werden – vor allem im Vergleich zu Agorapulse, wo sich Content wiederverwertbar und intelligent über Warteschlangen steuern lässt.
Eine genaue Gegenüberstellung der Features von Sprout Social und Agorapulse haben wir für Sie in diesem Artikel erstellt: Sprout Social Features vs Agorapulse: Welches Tool ist besser für Sie?
Zusammenfassung: Welcher Social-Media-Planner passt zu Ihrer Strategie?
Alle drei Tools – Agorapulse, Hootsuite und Sprout Social – zählen zu Recht zu den führenden Lösungen im Bereich Social-Media-Planung und Veröffentlichung. Doch je nachdem, welche Anforderungen Sie mitbringen, zeigen sich klare Unterschiede in der Struktur, Benutzerführung und Funktionslogik.
Agorapulse: Ideal für Teams mit Fokus auf Klarheit, Struktur und Effizienz
Agorapulse überzeugt mit einem durchdachten, visuell starken Planungsbereich, der auf strategisches Arbeiten ausgelegt ist. Besonders hervorzuheben:
- Der kanalübergreifende Beitragskalender mit Statusanzeigen, Freigabelogik und Filterfunktionen.
- Der Beitragsplaner, inklusive First-Comment-Planung und individueller Anpassung je Kanal.
- Das Warteschlangen-System mit festen Zeitfenstern für Evergreen-Inhalte, kombiniert mit Sammel-Vorplanen und datenbasierten Veröffentlichungszeiten.
Agorapulse eignet sich besonders für Social Media Manager, die Inhalte strukturiert planen, im Team freigeben und wiederverwendbar machen möchten – ohne dabei auf Automatisierung und visuelle Kontrolle zu verzichten.
Empfehlung: Ideal für Einzelpersonen, Agenturen, KMUs und Marken mit redaktionellem Anspruch oder mehreren Kanälen. Besonders empfehlenswert, wenn klare Freigabeprozesse, Wiederverwertung und datenbasiertes Timing wichtig sind.
Hootsuite: Breite Plattformabdeckung und viele Integrationen – aber wenig Tiefe
Hootsuite punktet mit breiter Kanalunterstützung, vielen verfügbaren Apps und einer etablierten Nutzerbasis. Besonders nützlich:
- Der flexible Planer mit Drag-and-Drop-Funktion.
- Die Integration von Tools wie Canva, Bitly und vielen Drittanbieter-Apps.
- Die Unterstützung für First-Comment-Planung auf Instagram.
Allerdings sind zentrale Features wie das Wiederveröffentlichen von Inhalten oder statusbasierte Freigabeprozesse weniger integriert. Das System wirkt oft wie ein mächtiger Werkzeugkasten – aber ohne klare redaktionelle Struktur. Die Vorschläge zu optimalen Veröffentlichungszeiten sind nicht direkt eingebettet.
Empfehlung: Passend für Unternehmen, die viele Plattformen abdecken, auf Tool-Integrationen angewiesen sind und bereits ein eigenes Redaktionssystem etabliert haben. Weniger geeignet für strukturierte Contentplanung im Team.
Sprout Social: Analyse- und Listening-Stärke trifft auf hohe Einstiegshürde
Sprout Social hat einen Hauptfokus auf fortgeschrittene Reporting-Funktionen, Social Listening und Reputationsmanagement. Auch die KI-gestützten Vorschläge für Inhalte und optimale Zeiten sind überzeugend. Trotzdem hat die Plattform als Social-Media-Planner einige Schwächen:
- Die Planung wirkt weniger redaktionell orientiert, Warteschlangen oder Automatisierungen für Evergreen-Inhalte fehlen.
- Der Kalender ist funktional, aber nicht visuell differenziert.
- Der Composer erlaubt Anpassung pro Plattform, aber ohne echte Cross-Channel-Übersicht.
- Dazu kommt ein hoher Preis – insbesondere für kleinere Teams ein relevanter Faktor.
Empfehlung: Besonders geeignet für Unternehmen mit datengetriebener Strategie, ausgeprägter Analyse-Kompetenz und dem Bedarf, auch externe Bewertungen (z. B. via Yelp, Google) zentral zu managen. Für die reine Contentplanung jedoch möglicherweise „over-engineered“.
Zusammengefasst: Agorapulse ist die beste Wahl für klare Planung und effizientes Publishing, Hootsuite überzeugt mit Vielseitigkeit und breiter Plattform-Abdeckung, während Sprout Social seine Stärken in der Analyse und Markenkommunikation voll ausspielt. Auch die unabhängigen User-Bewertungen auf G2 sind einig, dass Agorapulse besonders in den Bereichen Inhaltsbibliothek, Freigabeworkflows und Zusammenarbeit die Nase vorn hat.
Fazit: Probieren geht über Studieren, testen Sie verschiedene Social-Media-Planner
Ein Social-Media-Planner kann noch so viele Funktionen bieten – entscheidend ist am Ende, wie gut er zu Ihrer Arbeitsweise, Ihrem Team und Ihren Prozessen passt.
Denn: Die meisten Plattformen decken ähnliche Grundfunktionen ab – Inhalte planen, posten, auswerten. Was den Unterschied macht, sind die Details im Workflow:
- Wie intuitiv lassen sich Beiträge anpassen?
- Wie klar ist der Kalender strukturiert?
- Wie viel Kontrolle habe ich bei Freigaben oder Wiederveröffentlichung?
Unser Rat: Nehmen Sie sich Zeit für eine kostenlose Testphase oder Demo und binden Sie Ihr gesamtes Social-Team frühzeitig in den Auswahlprozess ein. Denn was auf dem Papier gut klingt, muss nicht automatisch auch im Alltag reibungslos funktionieren.
Achten Sie auf Fragen wie:
- Kommt das Team mit dem Beitragsplaner gut zurecht?
- Passt der Freigabeprozess zur Arbeitsweise Ihrer Redaktion?
- Gibt es Schnittstellen zu bestehenden Tools (z. B. Canva, Salesforce)?
- Können Inhalte sinnvoll geteilt, wiederverwendet und priorisiert werden?
Oft zeigt sich erst in der Praxis, ob das Tool Ihnen wirklich Arbeit abnimmt – oder die Dinge nur verkompliziert. Deshalb können Sie Agorapulse jetzt 30 Tage kostenfrei testen, um sich selbst zu überzeugen, wie dieser Social-Media-Planner Ihren Alltag mit leistungsstarken Features und smarten Automatisierungen vereinfacht.








