Pinterest Marketing wird oft übersehen und das, obwohl es genau das bietet, was viele Marken dringend brauchen: langfristige Sichtbarkeit, gezielten Website-Traffic und Content, der nicht nach 24 Stunden im Social-Media-Nirwana verschwunden ist.
Trotzdem behandeln viele Unternehmen Pinterest Marketing wie eine Nebensache. Dabei funktioniert die Plattform völlig anders als Instagram, Facebook oder TikTok und eröffnet genau deshalb neue Chancen und Möglichkeiten.
In diesem Artikel zeigen wir, wie Social-Media-Manager Pinterest sinnvoll in ihre Strategie integrieren – mit konkreten Praxisbeispielen, tiefgehenden Tipps und Best Practices.
Ob Retail, Hospitality oder Dienstleistungsmarke: Wer Pinterest richtig nutzt, spart Zeit, erhöht die Reichweite und schafft Inhalte mit Substanz.
7 entscheidende Fakten für Ihr Pinterest Marketing in 2025
Diese Zahlen sprechen für sich:
- Über 550 Millionen monatliche User weltweit (Anfang 2025).
- 70 % der Nutzerschaft ist weiblich und die Mehrheit ist zwischen 25 und 34 Jahre alt.
- 85 % der wöchentlichen User haben bereits ein Produkt gekauft, das sie auf Pinterest entdeckt haben.
- Die potenzielle Ad-Reichweite ist um 10,6 % auf 330 Millionen User gestiegen (von 2024 auf 2025)
- Pinterest-User geben im Schnitt monatlich 80% mehr Geld aus, als die User anderer Plattformen.
- Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 23,2% gehört Pinterest zu den am stärksten wachsenden Plattformen überhaupt
- 22,6 Millionen Deutsche nutzen Pinterest
Klingt nach viel Potenzial? Ist es auch! Im Folgenden zeigen wir, wie Sie dieses Potenzial strategisch für sich nutzen und sich diese kauffreudige Nutzerschaft erschließen.
Keywords statt Hashtags – so funktioniert Pinterest wirklich
Auf Instagram bringen Hashtags Reichweite – auf Pinterest kosten sie nur Platz. Trotzdem machen viele immer noch den Fehler, ihre Inhalte mitsamt Hashtags 1:1 zu recyceln. Doch auf Pinterest haben Hashtags seit geraumer Zeit keinen Effekt mehr. Im Gegenteil: Wer sie nutzt, verschenkt wertvollen Platz für Suchbegriffe, nach denen Menschen tatsächlich suchen.
Pinterest funktioniert nämlich nicht wie ein klassisches soziales Netzwerk – sondern wie eine visuelle Suchmaschine. Um hier sichtbar zu sein, müssen Sie also denken wie ein:e Suchende:r. Welche Begriffe gibt Ihre Zielgruppe ein, wenn sie nach Ideen, Produkten, Unterkünften oder Inspiration sucht?
Genau diese Keywords gehören dann dorthin, wo Pinterest sie erkennt:
- In den Titel des Pins
- In die Beschreibung
- In den Text auf dem Bild selbst (ja, auch Covertexte zählen!)
- In die Namen und Beschreibungen Ihrer Boards
Je besser Ihre Begriffe die Suchintention treffen, desto besser performen Ihre Pins – und desto eher landen Sie ganz oben in der Suche.
Profi-Tipp: Ein Pin muss nicht auf nur ein Thema optimiert sein. Sie können denselben Pin auf mehrere Boards verteilen – jeweils mit einem anderen inhaltlichen Fokus. Ein Beispiel:
Ein Hotel in den Alpen kann denselben Beitrag sowohl auf „Winterurlaub in Europa“ als auch auf „Wellness-Hotels mit Aussicht“ pinnen – und damit verschiedene Suchintentionen abdecken.
Diese Art der strategischen Verteilung erhöht die Sichtbarkeit deutlich – ohne zusätzlichen Content erstellen zu müssen.
Bildformate und visuelle SEO: Warum viele Pins im Feed untergehen
Pinterest ist eine visuelle Plattform – klar. Aber das heißt nicht, dass jedes schöne Bild automatisch gut performt. Viele Pins gehen schlicht unter, weil sie im Feed nicht auffallen. Und der häufigste Grund ist banal: das falsche Format.
Pinterest bevorzugt hochformatige Pins im Seitenverhältnis 2:3 – ideal sind 1000 x 1500 Pixel. Wer stattdessen quadratische oder querformatige Bilder hochlädt, etwa aus dem Onlineshop oder direkt von Instagram, riskiert, dass der Pin zu klein dargestellt wird – und im Feed schlicht untergeht. Kein Scroll-Stopp, kein Klick.
Aber es geht noch weiter: Auch beim Pinnen von der eigenen Website lauert ein Stolperstein. Nutzer:innen können Inhalte per Pinterest-Browser-Button oder eingebauten „Merken“-Elementen direkt speichern. Pinterest scannt dabei automatisch alle Bilder der Seite. Doch wenn diese Seite technisch nicht vorbereitet ist – zum Beispiel nur winzige Thumbnails enthält oder die Bilder als CSS-Hintergrund eingebunden sind –, erkennt Pinterest nur Logos, Werbebanner oder schlimmstenfalls gar nichts.
Das Ergebnis: Die Seite lässt sich zwar pinnen, aber der Pin ist unbrauchbar.
Die Lösung: Stellen Sie sicher, dass auf jeder relevanten Seite mindestens ein hochformatiges, korrekt eingebundenes Bild vorhanden ist, das Pinterest auslesen kann.
Wenn es nicht sichtbar eingebunden werden soll, helfen Plugins wie Tastypins (für WordPress) oder eine manuelle Integration im Code. So bleibt das Bild unsichtbar für Website-Besucher:innen – aber sichtbar für Pinterest.
Ein SEO-Trick für Pinterest-Marketing: Text mit Keywords im Bild selbst platzieren.
Pinterest kann diesen auslesen und für die Suche nutzen. Wer also direkt im Bild einen klaren Titel platziert („10 Ideen für den Winterurlaub“ oder „Unsere besten Geschenk-Sets“), erhöht die Sichtbarkeit deutlich. Verwenden Sie dazu Schriftarten, die gut lesbar sind, mit einer Schriftgröße von mindestens 12 (16 px).
Produktintegration & Rich Pins: Pinterest-Marketing automatisieren, ohne die Kontrolle zu verlieren
Wenn Sie regelmäßig Produkte oder Angebote veröffentlichen – ob im E-Commerce, in der Hotellerie oder im Tourismus – müssen Sie zum Glück nicht jeden einzelnen Pin manuell erstellen. Pinterest bietet dafür eine elegante Lösung: die Kombination aus Produktfeeds, Rich Pins und dynamischer Verknüpfung mit Ihrer Website oder Ihrem Shop.
Die Idee dahinter: Wenn Ihre Seite technisch gut vorbereitet ist, kann Pinterest automatisch auf Ihre Produktdaten zugreifen. Das funktioniert bei Shopify-Shops über die direkte Integration, bei anderen Websites über strukturierte Metadaten (z. B. Open Graph oder schema.org) oder RSS-Feeds. So lassen sich Pins automatisiert mit Informationen wie Titel, Beschreibung, Preis, Verfügbarkeit und Website-Link ausstatten.
Pinterest unterscheidet dabei drei Arten von Rich Pins – jede mit eigenem Fokus:
1. Produkt Rich Pins
Ideal für Onlineshops – und überall dort, wo es um klar definierte Produkte geht. Pinterest erkennt automatisch Angaben wie Preis, Verfügbarkeit, Kund:innen-Bewertung, Produktname und -informationen sowie den Link zur Website. Wird der Preis im Shop geändert, passt sich der Pin automatisch an.
Einschränkung für die Hospitality-Branche:
Klassische Hotelzimmer mit flexiblen Preisen, Verfügbarkeiten und Buchungszeiträumen eignen sich nicht für Produkt Rich Pins – denn Pinterest benötigt feste Produktdaten (z. B. einheitlicher Preis, eindeutiger Titel).
Was aber sehr wohl funktioniert:
Feste Angebote wie z. B. ein „3 Nächte + Spa“-Paket, „Sonntags-Brunch für 2“ oder ein „Wellness-Wochenende im Herbst“. Diese lassen sich als einzelne Produkte anlegen und damit auch als Rich Pins darstellen.
Ein gelungenes Beispiel:
Das Angebot von Travelcircus für das Ameron Neuschwanstein Resort & Spa zeigt genau, wie ein solches Paket als Rich Pin aussehen kann – inklusive Preisangabe, Produktinformationen, Link zur Buchung und visuell ansprechender Gestaltung.
2. Artikel Rich Pins
Perfekt für Blogs, Magazine und redaktionelle Inhalte. Pinterest zieht hier automatisch Titel, Autor:in und Meta-Beschreibung aus Ihrer Seite. Das sorgt nicht nur für eine professionelle Darstellung, sondern auch für bessere Auffindbarkeit in der Pinterest-Suche.
Tipp für Hotels, Tourismusregionen und Agenturen: Veröffentlichen Sie regelmäßig inspirierende Inhalte – z. B. „7 Ideen für den perfekten Winterurlaub“, „Unsere Lieblingsplätze in Südtirol“ oder „So finden Sie das richtige Wellnesshotel“. Solche Artikel lassen sich hervorragend als Artikel Rich Pins verbreiten und führen organischen Traffic auf Ihre Website.
2. Rezept Rich Pins
Der Klassiker für Foodblogger und alle, die mit Rezeptinhalten arbeiten. Pinterest zeigt bei diesen Pins direkt die Zutatenliste, Zubereitungszeit, Portionsgrößen und weitere Informationen an – direkt unter dem Bild.
Auch für Marken in der Lebensmittelbranche ist das spannend: Wer Rezepte mit den eigenen Produkten teilt, sorgt nicht nur für Reichweite, sondern auch für Vertrauen und Markenbindung.
Beispiel: Maggi
Der Pin zum Kartoffelsalat mit MAGGI HOT Würze zeigt direkt alle relevanten Details.
So wird aus einem einfachen Rezept ein leistungsstarker Marken-Pin, der gespeichert, ausprobiert und geteilt wird.
Der konkrete Nutzen von Rich Pins:
- Automatisches Übernehmen von Produktinformationen aus Ihrer Website
- Dynamische Preisaktualisierung ohne manuelles Eingreifen
- E-Mail-Benachrichtigung an Nutzer:innen, wenn der Preis eines gespeicherten Pins sinkt
- Höhere Sichtbarkeit durch strukturierte Daten
- Zeitersparnis bei wachsendem Angebot
So können Sie in drei Schritten Rich Pins erstellen:
- Strukturierte Daten hinterlegen
Ihre Produktseiten sollten sogenannte Open Graph-Tags oder schema.org-Markup enthalten. In Shopify ist das bereits integriert. Bei WordPress-Shops wie WooCommerce kann dies über SEO-Plugins wie Yoast oder RankMath umgesetzt werden. - Rich Pins einmalig aktivieren
Über den Pinterest Rich Pin Validator können Sie eine Beispiel-Produktseite prüfen lassen. Nach erfolgreicher Prüfung wird Ihre gesamte Domain für Rich Pins freigeschaltet. - Pins mit Produkt-URLs verlinken
Sobald Sie einen Pin mit der entsprechenden URL veröffentlichen (manuell oder über ein Tool wie Agorapulse), erkennt Pinterest automatisch die hinterlegten Informationen und zeigt sie als Rich Pin an.
Pinterest ist nicht nur eine kreative Bühne – sondern ein skalierbares System für automatisiertes, wirkungsvolles Content-Marketing. Wenn Sie Angebote, Produkte oder Pakete als strukturierte Inhalte aufbauen, können Sie diese automatisiert auf Pinterest ausspielen – und mit Rich Pins die Reichweite und Relevanz dauerhaft erhöhen.
Pinterest Marketing belohnt Geduld
Auf Instagram, LinkedIn oder TikTok nimmt die Sichtbarkeit von Inhalten oft nach wenigen Stunden drastisch ab. Pinterest spielt nach anderen Regeln. Ein guter Pin kann Monate, teils Jahre später noch Reichweite bringen – sofern er gut optimiert ist, häufig gespeichert wird und thematisch relevant bleibt. Genau das macht die Plattform so wertvoll für nachhaltiges Content-Marketing.
Viele Unternehmen unterschätzen das und setzen bei ihrem Pinterest Marketing auf Masse statt auf eine langfristige Strategie. Dabei gilt auf Pinterest: Regelmäßigkeit schlägt Frequenz.
Tägliches Spammen bringt nichts. Was zählt, ist Qualität und Konstanz. Ein bis zwei durchdachte Pins pro Woche reichen völlig aus – sofern sie visuell stark, suchoptimiert und strategisch geplant sind. Im Gegensatz zu den anderen schnelllebigen Netzwerken lässt sich hier langfristige Sichtbarkeit gezielt aufbauen.
Das Beste daran: Pinterest Marketing lässt sich hervorragend vorplanen. Mit dem richtigen Tool, wie Agorapulse, können Inhalte wochen- oder monatsweise geplant und für die Plattform individualisiert werden. So entstehen keine recycelten 0815-Inhalte, sondern klarer, zielgerichteter Content der Ergebnisse liefert.
Saisonal denken, aber früher handeln
Pinterest ist nicht nur eine visuelle Suchmaschine, sondern auch eine Plattform für Planung. Die User suchen nicht nach aktuellen Trends, sondern benutzen die Plattform, um Ideen und Inspiration zu sammeln, zu speichern und später umzusetzen. Genau das unterscheidet Pinterest von anderen sozialen Netzwerken – und genau deshalb sollten Unternehmen bei der Content-Planung umdenken.
Während viele Marketingteams ihre Weihnachtskampagnen Ende November starten, beginnt die Suche nach „Weihnachtsideen“ auf Pinterest bereits im September. Dasselbe gilt für alle saisonalen Themen: Frühlingseinrichtung, Sommerurlaub, Black Friday, Halloween, Silvester.
Damit die saisonalen Inhalte Ihrer Marke auf der Plattform sichtbar sind, müssen Sie Ihre Pins also mit entsprechendem Vorlauf erstellen – idealerweise 40 bis 60 Tage vor dem eigentlichen Ereignis. Dadurch haben die Pins genug Zeit, um von Pinterest indexiert und in der Suche platziert zu werden. Nur so können Sie Ihre Zielgruppe genau dann erreichen, wenn sie beginnen, Ideen zu sammeln – nicht erst, wenn die Entscheidung bereits gefallen ist.
Und hier liegt einer der unterschätztesten Hebel im Pinterest-Marketing: Während viele noch aus dem Bauch heraus planen, stellt die Plattform mit “Pinterest Trends” selbst ein Tool bereit, das zeigt, wann Menschen wirklich suchen – und wonach.
Pinterest-Trends erkennen und gezielt für Ihre Kampagnen nutzen
Mit Pinterest Trends können Sie genau analysieren, wann bestimmte Themen an Fahrt aufnehmen – und wie sich das Interesse der Nutzerschaft über Wochen oder Monate entwickelt.
Unter trends.pinterest.com können Sie nach Schlagworten suchen, die für Ihre Marke relevant sind. Die Ergebnisse zeigen nicht nur die Popularität des Begriffs im Zeitverlauf, sondern schlagen auch verwandte Themen und saisonale Muster vor. So lässt sich zum Beispiel erkennen, dass Begriffe wie „Weihnachtsdeko“ bereits im September anziehen – während „Sommerurlaub“ häufig schon im Januar gesucht wird.
Diese Daten sind Gold wert für Ihre Contentplanung. Denn wer frühzeitig Inhalte veröffentlicht, wird vom Algorithmus belohnt: Pins, die lange genug im Umlauf sind, um gespeichert und geteilt zu werden, steigen mit der Zeit im Ranking. Wer dagegen zu spät pinnt, hat kaum noch Chancen, in der Suche weit oben zu erscheinen – unabhängig von der Qualität des Inhalts.
Besonders hilfreich: Der jährlich veröffentlichte Pinterest Predicts Report, in dem die Plattform ihre Trendprognosen für das kommende Jahr vorstellt. Anders als klassische Rückblicke basiert dieser Report auf echten Suchdaten – nicht auf Meinungen und hat eine 80%ige Trefferquote. Indem Sie die dort vorgestellten Themen frühzeitig in Ihre Content-Strategie aufnehmen, können Sie sich also einen klaren Vorsprung verschaffen.
Videos bringen Sichtbarkeit – aber ohne Link sind sie wertlos
Pinterest hat in den letzten Jahren stark in Videoformate investiert – nicht zuletzt, weil TikTok und Instagram Reels gezeigt haben, wie viel Aufmerksamkeit kurze Clips generieren können. Doch im Gegensatz zu den anderen Plattformen war Pinterest von Anfang an klar: Auch Videos müssen auf ein Ziel verlinken können. Alles andere wäre verschenktes Potenzial.
Früher gab es sogenannte „Idea Pins“ – ein eigenständiges Format für Video-Inhalte, das allerdings keine Links zuließ. Der Gedanke dahinter: Inspiration statt Direktwerbung. Das Ergebnis: viel Reichweite, aber kaum Conversions. Inzwischen wurde dieses Format eingestellt. Heute gibt es auf Pinterest nur noch einen einzigen Pin-Typ – ob Bild, Carousel oder Video, alles ist gleich aufgebaut und kann mit einem Link versehen werden.
Das ist besonders wichtig für Unternehmen, die mit kurzen Clips Reichweite aufbauen, aber auch den Weg zur Website nicht verlieren wollen. Wer bereits Instagram Reels oder YouTube Shorts erstellt, kann dieses Material durchaus crossposten – vorausgesetzt, das Video ist:
- im Hochformat,
- kürzer als 60 Sekunden, und
- frei von Logos oder Wasserzeichen anderer Plattformen.
Darüber hinaus lohnt es sich, ein ansprechendes Titelbild für das Video zu erstellen. Der Text auf dem Vorschaubild wird von Pinterest erkannt und fließt – wie auch bei statischen Pins – in die Suche mit ein. Eine klare Aussage wie „5 Gründe für ein Wellness-Wochenende“ oder „3 Outfits für den perfekten Office-Look“ erhöht die Sichtbarkeit und macht den Inhalt sofort verständlich.
Ein Tipp aus der Praxis: Videos eignen sich besonders gut für Aufmerksamkeit und Branding. Wer jedoch auf Klicks und Website-Traffic setzt, sollte zusätzlich mit statischen Pins arbeiten – denn diese generieren in der Regel mehr Klicks.
Warum Sie auf Pinterest keine fremden Inhalte pinnen sollten
Viele Pinterest-Nutzerinnen sammeln Inspiration – und pinnen dafür auch die Inhalte anderer. Für persönliche Accounts oder kreative Portfolios ist das völlig in Ordnung. Doch für Marken, Unternehmen und Dienstleister:innen gilt eine andere Regel: Die Inhalte, die Sie auf Ihrem Profil zeigen, sollten vollständig Ihnen gehören.
Der Grund ist einfach: Pinterest behandelt Ihr Profil wie eine thematische Sammlung – vergleichbar mit einer Landingpage oder einem Schaufenster. Wenn Sie fremde Inhalte pinnen, laufen Sie Gefahr, Ihre Markenidentität zu verwässern. Hinzu kommt ein technisches Risiko: Wenn sich Inhalte nachträglich ändern – etwa Titel, Bild oder Beschreibung – geschieht das auch auf Ihrem Profil. Und darauf haben Sie keinen Einfluss.
Gerade für Unternehmen aus dem E-Commerce oder der Hospitality-Branche ist das ein echtes Reputationsrisiko. Wer sich professionell positionieren möchte, sollte daher ausschließlich eigene Pins verwenden – also Inhalte, die auf die eigene Website verlinken und deren Gestaltung, Tonalität und Aussage unter der eigenen Kontrolle stehen.
Eine Ausnahme kann es bei Personenmarken oder Kreativprofilen geben. Dort kann das gezielte Repinnen von verwandten Inhalten durchaus sinnvoll sein – vor allem in der Anfangsphase, um Pinterest ein inhaltliches „Profil“ zu vermitteln. Aber selbst dann gilt: Sobald eigene Inhalte vorhanden sind, sollten diese im Mittelpunkt stehen.
Ein weiterer Punkt: Wenn Sie mehrere Marken, Standorte oder Themen unter einem Unternehmensdach vereinen, sollten Sie keine separaten Pinterest-Accounts für jede Einheit erstellen. Besser ist es, mit einem zentralen Account zu arbeiten und für die jeweiligen Unterthemen eigene Boards zu pflegen. Das stärkt die Hauptmarke, erhöht die Sichtbarkeit und erleichtert die Verwaltung.
Impressionen sind nett, aber Klicks und Conversions zählen wirklich
Pinterest liefert schnell beeindruckende Zahlen: Millionen von Impressionen, gespeicherte Pins, wachsende Reichweite. Doch Vorsicht: Viele dieser Metriken klingen gut – bringen aber ohne Kontext wenig.
Impressionen zeigen lediglich, wie oft ein Pin auf irgendeinem Bildschirm angezeigt wurde. Sie sagen nichts darüber aus, ob jemand darauf geklickt oder sich überhaupt damit beschäftigt hat. Gerade bei Video-Pins kann das zu einem verzerrten Bild führen: Viel Reichweite, aber keine Interaktion.
Für Social-Media-Manager, die mit klaren Zielen arbeiten – sei es Traffic, Leads oder Buchungen – ist der entscheidende Wert: Outbound-Klicks.
Nur diese zeigen, ob der Inhalt tatsächlich Interesse weckt und Nutzer:innen zur Website führt. Pinterest Analytics bietet genau diese Kennzahl – ebenso wie die Möglichkeit, einzelne Pins im Zeitverlauf auszuwerten.
Dabei gilt:
- Statische Pins mit klarem Nutzenversprechen (z. B. „Kostenlose Packliste für den Sommerurlaub“) generieren tendenziell mehr Klicks als inspirierende Bilder ohne Mehrwert.
- Videos sorgen eher für Sichtbarkeit und Markenbekanntheit, aber seltener für konkreten Traffic.
- Keyword-optimierte Titel und Beschreibungen steigern nicht nur die Auffindbarkeit, sondern erhöhen auch die Klickwahrscheinlichkeit.
Indem Sie den Erfolg Ihrer Pins nicht nur an Impressionen, sondern an Klicks, tatsächlichem Website-Traffic und Conversions messen, können Sie Ihre Inhalte gezielt optimieren und den Erfolg Ihrer Arbeit gegenüber der Geschäftsführung oder Stakeholdern nachweisen.
Mit den automatisierten UTM-Tracking-Codes von Agorapulse können Sie genau bestimmen, welche Pins zu echten Verkäufen und Conversions führen. Dadurch können Sie Ihren Erfolg auf Pinterest, bzw. den Ihrer Pins exakt analysieren und dadurch datengesteuerte Entscheidungen treffen, die sich bezahlt machen.
3 Praxis-Beispiele für erfolgreiches Pinterest-Marketing – und was Sie daraus lernen können
Jetzt, da Sie wissen, auf welche Details es ankommt, damit Ihr Pinterest Marketing wirklich Früchte trägt, lassen Sie uns zum Abschluss noch ein paar Beispiele aus der Praxis analysieren, um diese Learnings weiter zu vertiefen:
1. IKEA – Inspiration trifft Suchmaschine
Kaum eine Marke verbindet funktionale Produkte so konsequent mit Lifestyle wie IKEA. Auf Pinterest zeigt der Einrichtungsgigant nicht nur Möbel, sondern Ideen – und zwar in Form von saisonalen Kampagnen, DIY-Tipps und Raum-inspirierenden Moodboards. Besonders clever: IKEA optimiert seine Pins visuell auf Themen wie „Skandinavische Herbstdeko“ oder „Kleine Küchen clever einrichten“ – Suchbegriffe, die exakt den Interessen der Pinterest-Zielgruppe entsprechen.
Learning: IKEA denkt nicht in Produkten, sondern in Bedürfnissen. Wer die Pinterst-User inspirieren will, muss ihre Sprache sprechen und ihre Suchintentionen verstehen.
2. Dr. Oetker – Rezepte mit Mehrwert
Dr. Oetker zeigt, wie klassische FMCG-Marken Pinterest zur Markenbindung nutzen können. Statt einfach nur Produkte zu präsentieren, setzt das Unternehmen auf hochwertige Rezeptideen – von festlichen Backinspirationen bis hin zu schnellen Familiengerichten. Mit Rezept Rich Pins werden Zutatenlisten, Zubereitungszeiten und Portionsangaben direkt ausgespielt.
Learning: Wer nicht nur verkauft, sondern echten Nutzen liefert, bleibt im Gedächtnis – und in den Boards der Zielgruppe.
3. TUI – Reiseträume strategisch platzieren
TUI nutzt Pinterest, um gezielt Reiseinspirationen zu platzieren – und das nicht nur mit klassischen Pins. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz von Pinterest Travel Catalogues, mit denen sich buchbare Reiseangebote visuell kuratieren lassen. Ob „Familienurlaub auf Mallorca“ oder „Wintersonne auf den Kanaren“: TUI bespielt frühzeitig saisonale Themen, optimiert Pins auf Keywords und verknüpft Inspiration direkt mit Buchungsmöglichkeiten.
Learning: Auch in der Hospitality-Branche funktioniert Pinterest hervorragend – vor allem, wenn aus Bildern konkrete Angebote werden.
Fazit: Pinterest Marketing ist keine Nebensache – sondern Ihr langfristiger Motor für mehr Reichweite
Pinterest funktioniert anders – und genau das macht die Plattform so wertvoll. Statt sich im täglichen Content-Druck zu verlieren, können Sie mit Pinterest Marketing nachhaltige Reichweite aufbauen und Ihrer Marke eine dauerhafte Präsenz bei einer kaufbereiten Zielgruppe verschaffen.
Wer sich mit Pinterest auseinandersetzt, merkt schnell: Es geht nicht um Trends im Sekundentakt, sondern um kluges Timing, Suchmaschinenlogik und Content, der auch nach Monaten noch relevant ist. Das erfordert ein Umdenken – aber keinen Mehraufwand.
Ob Hotel, E-Commerce oder Agentur – Pinterest Marketing ist nicht nur eine nette Ergänzung zur bestehenden Strategie. Es ist ein Kanal mit viel Potenzial für mehr Traffic, Sichtbarkeit, Conversions und für nachhaltiges Social-Media-Marketing, das auch in sechs Monaten noch Früchte trägt.
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